Erinnerungsweltmeister schon von Kindsbeinen an – Erinnerungskultur und Antisemitismus im Schulkontext

Die Auseinandersetzung mit Antisemitismus gehört zum festen Repertoire schulischer Bildungsarbeit – zumindest auf dem Papier. In der Praxis zeigt sich jedoch: Zwischen ritualisierter Erinnerungskultur, hohler Gedenkrhetorik und (vermutlich) wohlmeinenden, aber letztlich entmündigenden Formen von Philosemitismus fehlt es häufig an Substanz, Haltung und konkretem Handwerkszeug. Dieser Workshop richtet sich vor allem an Lehramtsstudierende (aber auch an alle anderen Interessierten), die mehr wollen als diese Phrasen. Gemeinsam werfen wir einen kritischen Blick auf die deutsche Erinnerungskultur: Wie wurde die Shoah in staatlich kuratierte Gedenkformate überführt – und was bedeutet das für jüdisches Leben heute? Welche Narrative werden in Schulbüchern und Unterrichtsmaterialien tradiert? Den Einstieg bildet der Kurzfilm Masel Tov Cocktail, der zeigt, was es heute heißt, jüdisch in Deutschland zu sein – in einem Land, das sich selbst für seine Erinnerungskultur lobt, während antisemitische Denk- und Handlungsmuster weiterhin zum Alltag gehören. Im Workshop geht es darum, Antisemitismus in seinen unterschiedlichen Erscheinungsformen zu erkennen und zu reflektieren – auch mit Blick auf schulische Strukturen und pädagogische Routinen. Dabei werden Materialien und Zugänge vorgestellt, die eine kritische Auseinandersetzung mit Antisemitismus im Unterricht ermöglichen – jenseits von Symbolpolitik.

Veranstaltungsart: Workshop
Veranstaltende Gruppe: Utopie & Praxis (Instagram)
Datum: 14.10.2025
Uhrzeit: 17:00 Uhr
Ort: Index